Beispiel beim Händewaschen:
»Warum ist Wasser eigentlich durchsichtig?«
»Was wäre, wenn Wasser kleben würde?«
Wofür ist das gut?
In unserem alltäglichen Leben kommen die Sprachhandlungen zu kurz, in denen es um gemeinsames Nachdenken geht. Diese Sprachhandlungen aber sind die kostbarsten und die kognitiv anregenden. Durch solche, oft nur sehr kurzen Dialoge, erreichen wir enorm viel bei der Denk- und Sprachbildung der Kinder. Daher sollten solche Dialoge so oft wie möglich stattfinden!
Wie benutzt man sie?
Im Kindergarten- oder Familienalltag steckt man sich bei passender Situation einen Fragenfächer in die Hosentasche. Man begibt sich in das Interesse des Kindes hinein. Dann stellt man eine Warum- oder Was wäre, wenn- Frage und überlegt sich selbst Hypothesen.
Ist das nicht künstlich?
Im Kita-Bereich haben wir die Erfahrung gemacht, dass PädagogInnen, die diese Art der Nachdenk-Kommunikation nicht gewöhnt waren, sich zunächst mit diesem Sprachverhalten unbehaglich fühlten. Natürlich sollte man sich auch tatsächlich für die gestellte Frage interessieren.
Nach einigen Malen aber übernahmen es die meisten schlicht ins professionelle pädagogische Repertoire. Viele sind begeistert, welche Art der Kommunikation und Interaktion sich daraus ergeben hat.
Wie reagieren die Kinder?
Die Kinder greifen solche Fragen zum Großteil völlig unbefangen und begeistert auf und lassen sich auf Dialoge ein. Sie entsprechen ihrem Forscherdrang und ihrer Spekulier-Freude. Allerdings können sie zuerst auch irritiert sein, wenn solche Fragen von Personen kommen, von denen sie bisher solche Kommunikationsmuster nicht gewöhnt sind. Bei den ersten Warum-Fragen denken sie dann noch, sie werden geprüft. Und bei den Was-wäre-wenn-Fragen fühlen sie sich mitunter veralbert. Wenn aber deutlich wird, dass die Bezugsperson tatsächlich selber ganz offen überlegt, und diese Überlegungen auch formuliert, dann steigen sie meistens ziemlich schnell mit ein.